Der Compi
Ausreden für Compi-Freaks
Situation: Den "Kontaktmuffel" von sich weisen
Von Stubenhocker kann bei mir keine Rede sein. Meinen Laptop führe ich regelmäßig in den Park aus.
Im Gegensatz zu Menschen trägt mein Laptop nichts nach. Das gäbe auch arge Transportprobleme.
Seit ich das Maschinchen habe, weiß ich immer, wohin ich gehen kann.
Finde ich besser als Alkohol und Nikotin: macht abhängig, aber nicht süchtig.
Ist kein einsames vergnügen. Was glaubst du, was auf dem Massenspeicher tobt!
Die Festplatte ist leider magnetisch.
Mich beim Schach mit einem Menschen auszuschweigen, finde ich unhöflich.
Ich will überhaupt nicht für mich sein, daß Ding ist sogar interaktiv.
Du könntest dir ein Beispiel an dem Appel nehmen: Er hat nie schlechte Laune und immer ein Menü für mich bereit.
Wann mein Gegenüber abschaltet, will immer noch ich bestimmen.
Situation: Zeit für den Compi herausschlagen
Weiß gar nicht, was du willst. Die Zeit, die ich am Compi zubringe, kann ich spielend von meiner Freizeit abziehen.
Bis der Appel seinen Virus auskuriet hat, bedarf er meiner intensiven Pflege.
Wenn du mich sucht - ich bin auf dem Arbeitsspeicher.
Bin so süchtig nach den Chips.
Das heutige Menü darf ich mir nicht entgehen lassen: Chips und Puffer.
Bevor ich mich bei dir austobe, jage ich lieber die Maus und den Treiber.
Du kannst doch froh sein, daß ich meine Spielsucht zu Hause statt in obskurren Höllen befriedige.
Im Gegensatz zu deiner Flimmerkiste habe ich den Vorteil, daß ich mein PRG selber schreibe.
Weiß nicht mehr, wo ich den Befehl zum Ausschalten einprogrammiert habe.
Du kannst dich gern dazusetzen. Das Gerät ist völlig vorurteilsfrei.
Komm doch hinzu und spendiere eine Flasche Lambrusco. Chips sind reichlich da.
Im Gegensatz zu dir gibt mir der
Compi nicht das Gefühl, völlig überflüssig zu
sein.
Situation: Die Vorzüge des Compis gegenüber den Primaten hervorkehren.
Wenn der `nen Virus hat, stecke ich mich nicht gleich an.
Das Ding behält trotz Chips Format.
Wenn sein Drucker streikt, kostet mich das keine zermürbenden Schlichtungsverhandlungen.
Der Compi und ich haben eines gemeinsam: Wir lassen uns gern bedienen.
In seiner berechnenden Art ist er wenigstens berechenbar.
Wenn ich ihn irgendwann einmal gegen etwas Jüngeres umtausche, macht er mir keine Szene.
Ich liebe es, daß er eigenes Denken ablehnt.